Gemeinden mit angespannter Finanzlage neigen dazu, Gewerbebetriebe mit zusätzlichen Steuern zu belasten, um so kurzfristig ihren Etat aufzubessern. Mittelfristig setzt diese Denkweise jedoch den Abwärtstrend fort. Neben Abwanderung bestehenden Gewerbes wird auch die Neuansiedlung erschwert.
Umgekehrt locken günstige Standorte mit niedrigen Abgaben und dort siedeln sich vermehrt Betriebe an. Die Steuereinnahmen sprudeln und die Hebesätze können weiter gesenkt werden. So geht die Schere zwischen reichen und armen Städten stetig weiter auseinander. Denn, Unternehmen suchen sich ihren Standort auch nach der Höhe der Gewerbesteuern und sonstiger Abgaben vor Ort aus.
Statt also Ärzte, Bäcker, kleine Läden, Gastronomie und Hotels an bereits kritischen, von Leerstand und Überalterung gekennzeichneten Lagen durch ein attraktives „Wirtschaftsklima” für den Standort zu begeistern, wird durch weitere Bürokratie und Belastungen genau das Gegenteil erreicht.